Manchmal hat man einfach keine Lust auf eine grosse Wanderung, möchte aber irgendwie doch was in der Natur draussen erleben. So ging es uns an diesem Sonntag im Oktober. Wir hätten irgendwo in Nendaz die Gegend per pedes erkunden oder bereits den Heimweg antreten können… aber wir haben uns für einen kleinen Ausflug zum äussersten Zipfel der Schweiz entschieden.

Mit dem Auto von Nendaz her kommend gehts in Martigny über den Col de la Forclaz ins Vallée du Trient. Kurz vor der französischen Grenze wartet der Lac d’Emosson – eigentlich nur ein Stausee auf knapp 2’000m. Doch der Weg zur Staumauer könnte abenteuerlicher nicht sein. Nachdem wir uns einen Parkplatz ergattert und die Wanderschuhe angeschnallt haben geht es mit einer Standseilbahn nach oben. Baujahr war irgendwann knapp nach dem Jahr 1900 doch wurde die Maschinerie vor einigen Jahren komplett revidiert. Mit der Bahn geht es über die enorm steile Trasse rund 800 Höhenmeter nach oben. Maximalsteigung von 87% (!!!) inklusive. Oben auf ca. 1’800m angekommen ist von der Staumauer noch nichts zu sehen… mit einer kleinen Transportbahn geht es ein paar Kilometer rund um den Berg, den Blick stets in Richtung Mont Blanc.

Langsam tuckert die kleine Bahn auf gleichbleibender Höhe in Richtung Lac d› Emosson, der sich schon bald zu unserer rechten erhebt. Links der Mont Blanc, rechts die Staumauer und dazwischen die bunten Farben des Herbstes bei schönstem Wetter… DAS ist ganz nach unserem Geschmack.
Die letzten Höhenmeter bis zur Mauerkrone überwältigt ein kleiner Schrägaufzug der an diesem Tag praktisch pausenlos arbeitet. Oben angekommen werden wir mit einem majestätischen Ausblick belohnt. Wir laufen ein Stück den See entlang bis wir uns entscheiden den Herbst einfach so zu geniessen und ein Picknick anzustimmen. Eigentlich könnte man noch weiter nach oben in Richtung Lac Vieux Emosson laufen, aber dazu kommt es nicht. Die Nachmittagssonne verzaubert die bunten Bäume und sorgt für sensationelle Herbstfotos. Ergo machen wir uns nach dem Picknick wieder auf den Rückweg und dürfen nochmal mit den verschiedenen Transportmitteln fahren. So geht das!