Das Blöde an Sommerferien an zwei Stationen ist die Tatsache, dass man irgendwann das Hotel wechseln muss. Zwar liegen die Hotels recht nahe beieinander, doch transportieren muss man seine Habseligkeiten irgendwann dann doch.
Also haben wir den Weg von Samnaun nach Burgeis so geplant, dass eine kurze sportliche Betätigung drinliegt.
Mit dem Auto gehts von Samnaun runter bis Martina und gleich wieder hoch auf die Norbertshöhe. Dort startet eine kleine, kurze Rundwanderung zum Kaiserschützenweg. Was flach beginnt wird schon bald deutlich steiler und nach einer Stunde sind wir oben im Selleswald am Eingang zu den Katakomben.
Dazu ist zu sagen, dass Nauders an der Grenze zwischen Österreich, Südtirol und der Schweiz schon im ersten Weltkrieg eine strategisch wichtige Position inne hatte. Der Reschenpass als wintersicherer Übergang in den Vinschgau auf der einen Seite und die steil abfallende Bergflanke zum Inn auf der anderen Seite waren schon vor 100 Jahren militärstrategisch wichtig. Die Festung Nauders galt als uneinnehmbar. Dahinter starteten die Schützengräben die bis hinauf auf die Sellesköpfe gezogen wurden. Wo heute Wanderer ihre Runden drehen und Schafe die Wege vollscheissen war es im ersten Weltkrieg alles andere als gemütlich.
Eigentlich führt die Wanderung nur einmal um die Sellesköpfe. Aber der Blick nach unten zum Inn und rüber nach Nauders sind atemberaubend. Bevölkert wird die Gegend von schätzungsweise 1’087’897 Ameisen und rund 2’000 Schafen. Letztere haben das ständige Bedürfnis ihren Verdauungstrakt auf den Wanderwegen zu leeren. In der Schweiz sagt man dazu glaube ich «Gaggibölleli».