Unverhofft kommt oft…
Das Wetter sieht noch alles andere als einladend aus, als wir uns an diesem Samstag ins Auto setzen und nach Siviez fahren. Leichter Nieselregen und Hochnebel bestimmen die Farbpalette. So richtig Lust auf wandern hat niemand – aber die Wettermacher meinen, es klare später noch auf. Also raus aus dem Auto, ein paar Meter nach oben gelaufen und schon startet die Bisse de Saxon. Über die Bisses und Suonen haben wir schon viel berichtet. Das Wallis ist übersät davon und so buhlen die Suonen quasi um die Gunst der Wanderer. Das besondere an der Bisse de Saxon ist die schiere Länge von 32km. Wenn man bedenkt, dass das Bauwerk um 1850 fertiggestellt wurde eine ausserordentliche Leistung.
Oberhalb von Siviez geht es also los und schon nach wenigen hundert Metern wird es abenteuerlich. Die Hänge unterhalb der Pointe de Balavaux sind steil und entsprechend musste die Bisse in den Stein gehauen werden. Hier wird es für Wanderer eng und es ist ratsam, den Kopf zu schützen. Leicht abfallend geht es bis La Bourla im dichten Wald gen Nendaz. Vorbei an der Blockhütte des ehemaligen Bisse-Wächters laufen wir oberhalb von Nendaz entlang. Pisten und Seilbahnen werden gekreuzt und die Landschaft ändert sich alle paar Meter. Kurz vor Pra da Dzeu fallen unsere Blicke auf ein paar kleine Fliegenpilze unweit des Weges… glücklicherweise haben wir einen erfahrenen Pilzsammler dabei. Wo Fliegenpilze sind findet man oft auch Steinpilze…
Also runter vom Weg und die Augen offen halten… auf den knapp 1’200m zwischen Skipiste und Pra da Dzeu werden wir mehrfach fündig. Am Ende sammeln wir ein knappes Kilo frischer Steinpilze und müssen spontan das Abendessen umplanen. Wir starten mit einem Steinpilztoast gefolgt von Steinpilzfondue… für letzteres veranschlagt das Rezept 50g Steinpilze pro Nase – wir landen bei knapp 600g für vier Personen. So geht das!