Lockdown time!
Nix mit grossen Ausflügen… das liegt einerseits am Lockdown, andererseits aber einfach an der Zwischensaison. Damit man trotz Home Office ein bisschen rauskommt geniessen wir das schöne, warme Maiwetter einfach in der Region. Die Nordwestschweiz ist eigentlich reich an schönen Wanderwegen zu abgelegenen oder vergessenen Orten. Aber irgendwie kennt man halt die direkte Nachbarschaft dann doch nicht so gut.
Wir setzen uns also ins Auto und fahren nach Grellingen. Das liegt nur ein paar Kilometer ausserhalb von Basel ist aber (für Schweizer Verhältnisse) schon recht weit von der Stadt entfernt.

Von Grellingen aus geht es dem Bahndamm entlang bis zum Chastelbach. Dort biegen wir ab und schon gleich geht es recht steil nach oben in den Wald. Von aussen würde man gar nicht vermuten, dass sich gleich hinter der Waldgrenze ein malerisches, ja fast mystisches kleines Tal öffnet. Der Chastelbach fliesst von Nunningen her in Richtung Birs und hat eine Karstlandschaft geschaffen. Hier scheint die Natur noch vollkommen unberührt und irgendwie altertümlich zu sein. Die vielen kleinen Wasserfälle und Staustufen sind mit dicken Moosschichten überzogen. Selbst im Mai, wenn das Blätterdach noch nicht so dicht ist, kommt nur wenig Sonne auf dem Boden an.
Der Weg schlängelt sich durch kleine Schluchten immer weiter nach oben bis wir schliesslich an der Steffenmühle das Tal verlassen. Es geht kurz weiter nach oben in Richtung Himmelried über einen kleinen Pass und auf der anderen Seite wieder runter. Wir marschieren in Richtung Ibachmatten und biegen dort ins Kaltbrunnental ein. Auch hier fliesst ein Bach runter in Richtung Birs. Auch hier wurde eine Karstlandschaft geschaffen – und dennoch ist die Charakteristik ganz anders. Das Kaltbrunnental ist etwas weiter und an beiden Seiten von Höhlensystemen in den steilen Felswänden begrenzt. Hier kommt etwas mehr Sonne durch und so ist der Weg runter in Richtung Kessiloch ein ständiges Licht und Schattenspiel. Der Boden ist übersät von Bärlauch und der frische, frühlingshafte Geruch lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen… Bärlauchpesto!

Das Tal wird immer weiter bis wir schliesslich am Chessiloch ankommen. Hier fliesst der Ibach in die Birs und wir kommen der Zivilisation wieder etwas näher. Im ersten und zweiten Weltkrieg wurde der schmale Durchgang zwischen Basel und Laufen streng von Soldaten bewacht. Davon zeugen auch heute noch etliche Wappen und Malereien an den Felswänden.