Wandern im Nationalpark steht schon etwas länger auf unserer To Do Liste. Bisher haben wir es «nur» zwei Mal an den Rand des Nationalparks geschafft um dort die Trails unsicher zu machen. Auf dem Weg von Samnaun nach Samedan (unserer nächsten Feriendestination) liegt der Nationalpark aber ideal für einen kleinen Abstecher. So entscheiden wir uns für eine Wanderung im Val Mingèr bei Scuol.
Mit dem Auto geht es von Scuol in Richtung S-Charl durch den Wald und später auf eine Art Schotterpiste. Wir erreichen den Parkplatz Pradatsch und starten beim gleichnamigen Flusskraftwerk die Wanderung gen Val Mingèr. Da im Nationalpark die Flora und Fauna unter strengem Naturschutz steht, dürfen wir die Wanderwege nicht verlassen. Das hat auch Vorteile – so kann man sich nämlich keinesfalls verlaufen 😉
Über eine weite Wiese geht es in den Wald und dann immer dem Flussbett entlang bis zur Alp Mingèr. Mitte August ist es hier recht warm und das ausgetrocknete Flussbett spiegelt die Wärme erbarmungslos in unser Gesicht. Der Weg steigt gemächlich an, bis wir auf rund 2’100m die Alp Mingèr erreichen. Anders als der Name vermuten lässt ist hier oben ausser ein paar Sitzbänken nichts. Keine Hütte, keine Baiz… einfach nur Bänke mit Aussicht.
Dafür hat sich die Wildhüterin hier aufgestellt und ihr riesiges Fernglas in Richtung Piz Mingèr ausgerichtet. Der Blick auf eine Kolonie Steinböcke und zwei Hirsche die in der Felswand rumturnen lohnt sich auf alle Fälle. Und auch sonst ist die Diskussion mit der Wildhüterin äusserst spannend und lehrreich.
Wir machen noch einen Abstecher bis hoch nach Sur il Foss von wo man ins nächste Tal absteigen könnte. Da wir keine Rundtour eingeplant haben machen wir uns wieder auf den Rückweg und marschieren den gleichen Weg den wir gekommen sind wieder hinunter. Nach einem Zwischenstopp im örtlichen Supermarkt fahren wir das Engadin hinauf bis nach Samedan. Dort haben wir uns die Erholung im (architektonisch herausragenden) Thermalbad wirklich verdient. Also alles so wie immer 🙂