Schynige Platte – Faulhorn – First, der Aletsch-Panoramaweg oder der Torrent-Neuf… sie alle gehören zu den schönsten und spektakulärsten Wanderungen der Schweiz. Fragt man im Engadin nach den schönsten Wanderungen ist die «Chamanna Segantini» immer ganz vorne dabei. Man darf ohne Übertreibung sagen, dass diese anspruchsvolle Tour in puncto Panorama sicher ganz vorne mitspielt.
Mit dem Bus fahren wir von Samedan nach Punt Muragl und besteigen die uralte Standseilbahn hinauf zum Muottas Muragl. Gemächlich wird der rote Wagen nach oben gezogen und die Aussicht auf die Engadiner Seenplatte wird mit jedem Meter spektakulärer. Oben angekommen wäre eigentlich schon genug Aussicht an diesem wolkenfreien Morgen im August. Der Blick nach St. Moritz, zum Piz Nair oder rüber nach Celerina ist traumhaft und die satten Farben zeigen deutlich, dass der Hochsommer die Natur fest im Griff hat.
Die Tour beginnt mit einem kurzen, flachen Abstieg via Alp Muragl nach Margun. Dort queren wir die Ova di Muragl und steigen hoch in Richtung Chamanna Segantini. Knapp 350 Höhenmeter geht es nach oben bis die kleine Bergwirtschaft in Sichtweite kommt. Benannt ist die Hütte nach Giovanni Segantini der dort im September 1899 verstarb nachdem er sein berühmtes Alpentryptichon fertiggestellt hatte. Die Aussicht auf Piz Bernina und Piz Buin ist von hier oben schlichtweg atemberaubend. Ebenso ist das kulinarische Angebot gewaltig. Die Karte ist zwar klein – aber die Qualität der regionalen Produkte und die Liebe zum Detail machen den Aufenthalt zu etwas ganz besonderem. Gerstensuppe und Plättli haben auf alle Fälle geschmeckt 😉
Von der Chamanna Segantini geht es weiter dem Schafberg entlang bis recht bald der Abstieg zur Alp Languard beginnt. Von dort aus führt eine Sesselbahn runter nach Pontresina. Zuerst hat es der Weg zur Alp Languard aber in sich. Die Felswänder hier oben sind recht steil und der Weg ist in etlichen Serpentinen an den Hang geklebt. Wie eine Schlange zieht er sich mäanderartig hinunter und erfordert einiges an Trittsicherheit. Pünktlich zum Abstieg zieht ein kleines Gewitter auf, was die Wege noch etwas rutschiger macht. Wir erreichen die Alp Languard am frühen Nachmittag und nehmen sogleich den Sessellift runter nach Pontresina. Dort genehmigen wir uns einen kleinen Nachmittagssnack im Gianottis und düsen dann wieder nach Pontresina.