Im Sommer sind die Engadiner Bergbahnen und Teile der Rhätischen Bahn ab der zweiten Übernachtung inklusive. Das heisst, man kann so oft hoch und runter gondeln wie man gerade lustig ist. Das haben wir uns nicht zwei Mal sagen lassen und eine entsprechende Tour geplant.
Mit dem Zug geht es von Pontresina über den Berninapass bis nach Alp Grüm am oberen Ende des Val Poschiavo. Hier schlägt das Herz eines jeden Eisenbahnfans natürlich schneller – die Alp Grüm ist quasi das Sahnehäubchen entlang der Strecke nach Tirano. Hier fahren die Züge um eine landschaftlich ideal gelegene Panoramakurve. Eigentlich kann man gar nicht anders und muss die Züge fotografieren.
Während die Züge sich in etlichen Serpentinen gemächlich nach Poschiavo herunterschrauben, führt unser Weg von der Alp Grün nach oben. Also das heisst, Lydi’s Weg führt nach oben… durch eine Magenverstimmung entscheide ich mich, mit dem Zug wieder zurück zu fahren. Nach einigem Warten kommt denn auch der Gegenzug an der Alp Grüm an und ich ergattere einen Platz im offenen Panoramawagen.
Oben am Berninepass steigt Lydia nach ihrer kurzen Wanderung wieder zu und es geht weiter bis nach Bernina Diavolezza wo wir aussteigen und die Seilbahn zur Diavolezza nehmen. Das Bergrestaurant auf knapp 3’000m ist ein klassischer Aussichtspunkt im Engadin. Von der Sonnenterrasse hat man einen wunderbaren Blick auf den Piz Palü und den Piz Bernina. Die Gletscher schimmern golden in der Nachmittagssonne und beleuchten die kargen, schwarzen Felswände der beiden Gipfelriesen. Die Aufstiegsspuren der Skitourengänger sind von hier unten deutlich sichtbar und machen irgendwie Lust, den Aufstieg selbst mal zu probieren.
Doch das ist eine andere Geschichte… nach einem feinen Lunch mit Aussicht geht es mit der Gondel wieder nach unten und dann im offenen Panoramawagen zurück nach St. Moritz. Man darf auch mal faul sein in den Ferien!