Wenn man in einem Hotel 300m über dem Dorf wohnt, dann hat das grundsätzlich viele Vorteile. Der Ausblick auf die Berge ist ungemein schöner als vom Tal aus. Man erholt sich ganz anders, da weder Lärm noch Lichtverschmutzung die Sinne trüben. Und man ist natürlich schneller auf dem Gipfel, weil man ja schon am Hang startet. Das jedenfalls war der Plan bei unserer Tour zum Pfaffensee.

Vom Hotel aus geht’s zuerst die geteerte Strasse bis nach Prämajur hoch, wo die Talstation der Watles Sesselbahn steht. Gleich neben dem Lift führt ein Forstweg nach oben. Zwar sind das bis zum Ziel «nur» 500 Höhenmeter… doch Südtirol wäre nicht Südtirol ohne zweistellige Steigungsprozente. Recht steil windet sich der Weg um den Berg bis zur Höfer Alm und geht dann nicht mehr wirklich weiter. Wir wählen zwischen Pest (Skipiste hoch) und Cholera (Wanderweg hoch) und entscheiden uns für letzteres, was uns Steigungsspitzen von gegen 20% beschert. Durchgeschwitzt kommen wir an der Bergstation an und fahren sogleich weiter hoch in Richtung Pfaffensee auf der abgewandten Seite des Watles.

Eigentlich wäre hier dann Schluss gewesen und gemütlich sollte der Rückweg über die Auffahrtstrecke auf der Fortstrasse erfolgen… doch da scheint es einen Weg runter in den Wald zu geben, der nach einigen Spitzkehren ungefähr an der Talstation wieder rauskommen müsste. Also aufs Bike und den Weg runter, der sich als wunderschöner und für uns technisch anspruchsvollen Singletrail entpuppt. Schnell vernichten wir die zuvor gestrampelten Höhenmeter wieder und gelangen über die Platzer Alm auf einen breiten Forstweg. Der Abzweig zurück zur Talstation ist dann aber wieder ein Trail der gröberen Sorte mit etlichen Schiebepassagen – die Wurzeln und Absätze sind uns auf diesem schmalen Pfad oft doch arg gross zum Fahren. Dennoch landschaftlich sehr reizvoll und die beste Medizin für überflüssige Kilos 😉