Nach so vielen Höhenmetern, Forststrassen und Bergwegen steigt die Sehnsucht nach ein paar geilen Trails. Ein Blick in den Führer verrät uns, dass oben am Ofenpass eine hübsche Tour startet bei der es mehrheitlich bergab geht. Also sofern man erst mal auf dem Ofenpass angekommen ist. Nun könnte man die rund 1’300 Höhenmeter von Mals auf den Ofenpass mit dem Bike absolvieren… oder man wählt halt einfach den Postbus, der glücklicherweise grenzüberschreitend fährt.
Also die Bikes angemeldet (ohne Reservation kein Transport), dann eingestiegen und in rund 60 Minuten gemütlich nach oben getuckert. Der Andrang an diesem Freitag schien etwas grösser zu werden, so dass der Bus gleich einen ganzen Veloanhänger mitgebracht hat.
Oben am Ofenpass gehts nach rund 400m Passstrasse gleich links weg auf einen Forstweg. Die Natur am Rande des Schweizer Nationalparks ist einzigartig und Mitte September schon fast wieder auf Winter eingestellt. Bäume und Büsche werfen langsam aber sicher ihr Sommerkleid ab, Murmeltiere fressen sich Winterspeck an und die Kühe geniessen die letzten frischen Grashalme vor dem Alpabtrieb. Kurzum: eine mystische Stimmung, die uns erwartet.
Wir fahren auf breiten aber teilweise steilen wegen zur Alp da Munt und danach weiter auf einer Art Höhenloipe bis an den Rand des kleinen Skigebiets Minschuns. Dort beginnt der erste wunderschöne Trail mit Blick auf den Ortler. Ein ewiges auf und ab führt uns durch Kiefernwälder und Wiesenlandschaften bis zur Alp Champatsch und weiter über einen Forstweg nach Lü. Wir sind in der Schweiz… Lü hat eine eigene Postleitzahl und selbstverständlich eine eigene Postbuslinie 😉
Hinter Lü gehts wieder über einen Trail runter nach Fuldera. Bis hierhin haben wir bereits 640 Höhenmeter wieder vernichtet… durch den Arvenwald gehts weiter runter nach Valchava wo uns ein kurzer Trail entlang des Baches empfängt. Nach kurzer Passage auf der Passstrasse fängt ein ellenlanger praktisch flacher aber recht buckliger Trail an, der uns immernoch entlant des «Il Rom» bis nach Müstair bringt. Von Müstair aus gehts wiederum auf breiten Waldwegen mit deutlichem Gefälle bis nach Laatsch. Den kurzen Anstieg zurück nach Mals spüren wir trotz der vielen Tiefenmeter deutlich in den Beinen. Aber es kommen halt nur die Harten in den Garten 😉