Unser eigentlicher Plan sah vor, Freitags von Livigno nach Bormio zu fahren und Samstag dann den letzten Skitag in Livigno zu verbringen. Die Öffnungszeiten des Tunnels Munt La Schera machten uns einen Strich durch die Rechnung: Dieser ist Samstags, am Reisetag und an diesem Start der Hauptsaison, nur von 05:00 bis 11:00 Uhr in Richtung Schweiz geöffnet und bleibt anschliessend von 11:00 bis 20:00 Uhr nur für Autos von der Schweiz nach Livigno passierbar. Da wir nicht bis spätabends in Livigno warten wollten, disponierten wir um.

Über den Ofenpass – ohne Schneeketten, aber an vielen Schneeketten montierenden Autos vorbei – ging es ins Engadin und dort nach Silvaplana zur Corvatschbahn. Das Skigebiet gehört zu St. Moritz. Naja, da St. Moritz ja einen einschlägigen Ruf als Schicki-Micki-Hochburg geniesst, waren unsere Erwartungen nicht sehr hoch. Aber wenigstens das Wetter spielte mit: An den Gipfeln schlängelten sich immer wieder Wolken vorbei, aber es war grösstenteils sonnig und kalt (bis -15 Grad).

Nach einem ersten Schock beim Kauf des Tagesskipasses (79 CHF ist wirklich teuer für ein Skigebiet mit 120 km Pisten – im Vergleich: Im grössten Skigebiet der Schweiz, 4 Vallées, kostet der Tagesskipass in der Hauptsaison 75 CHF), ging es mit den Grossraumgondeln hinauf auf den Corvatsch. Als erste Piste wählen wir die lange rote Piste vorbei an der Fuorcla Surlej. Die Landschaft ist wieder wunderbar und die Piste lädt ein auf vielen Abschnitten die Ski laufen zu lassen und das Panorama zu geniessen. Wir fahren die Pisten hinüber Richtung Furtschellas. Überraschend bequem ist der Sessellift Curtinella, in dem man wirklich in einem Sessl nach oben transportiert wird. Toll zu fahren ist auch die Talabfahrt zur Talstation der Furtschella Gondel, die sich durch den Wald schlängelt.

Durch die grosse Kälte ist der Schnee auf den Pisten prima, diese sind gut präpariert und es hat wenig Leute. Zudem findet parallel noch ein Freeride Event statt, bei wir ein wenig zusehen, wie die Freerider sich die Nordwand des Corvatsch hinunterstützen und dabei auch noch Sprünge und Tricks einbauen.

Nach einem Mittagessen in der Hossa Bar geht es wieder ganz hinauf auf den Corvatsch und hinüber Richtung Gian d’Alva. Es klart immer weiter auf und wir bewundern das Panorama und den weiten Blick durchs Engadin. Zum Abschluss nehmen wir die Hahnensee-Abfahrt, die ebenfalls sehr gut zu fahren ist und sich am Schluss wieder durch den Wald schlängelt. Von hier geht es nur per Bus zurück zur Corvatsch-Bahn in Surlej und so endet hier unsere Reise.

Insgesamt hat uns Corvatsch überrascht: Die Pisten waren wunderbar zu fahren und sehr leer. Nur die schwarzen Pisten haben heute gefehlt, da die wenigen als «schwarz» eingestuften eher dunkelrot waren. Das Panorama war toll und insgesamt war es ein würdiger Abschluss. Jetzt gilt es den Ski-Entzug gut durchzubringen, bis wir am 24. Februar endlich wieder die Hänge hinuntergleiten dürfen 🙂

 

Offene Anlagen Alle
Geschlossene Anlagen Keine
Offene Pisten Alle
Geschlossene Pisten Keine
Must Do Hahnensee Abfahrt nach St. Moritz Bad
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Pistenplan
Gesamtbewertung 4/5