Das Schönste an Nendaz sind die Bisses… zumindest im Sommer!
Die uralten Wasserleitungen zieren den gesamten Berg in verschiedenen Höhenlagen. Schon seit Urzeiten wird das Schmelzwasser von den Gletschern in leicht fallenden Bächen rund um den ganzen Berg bis zu den landwirtschaftlichen Nutzflächen geführt. Manchmal sind die Bisses nur kurz – manchmal wird das Wasser über dutzende Kilometer bis zu den Himbeerstauden oder Aprikosenbäumen geführt. Schon als Kind war eine Wanderung an der Bisse immer ein Highlight. Wenige Höhenmeter und immer das plätschernde Wasser in der Nähe. Geiloität!
Wir starten zuerst mit dem Bike in Richtung Tracouet. Mal schauen, wie weit wir kommen – wo genau uns der Schnee einen Strich durch die Rechnung machen wird. Auf dem Weg nach oben kreuzen wir zuerst die Bisse Vieux und danach die Bisse de Saxon. Letztere führt von Siviez rund 30km um zwei Berge bis nach Saxon um dort Obstplantagen zu bewässern.
Bis nach Prarion hat der Frühling das Zepter in der Hand. Kurz oberhalb sind wir praktisch wieder im Winter. Die Strasse nach oben ist vonz riesigen Schneemassen begraben. Ohne nasse Schuhe ist kein Weiterkommen denkbar. Also wieder nach unten – in spätestens 4 Wochen gehts sicher trockenen Fusses bis auf den Tracouet.
Anderntags sind wir per pedes unterwegs. Die klassische Route von Nendaz über die Bisse du Milieu nach Planchouet und wieder zurück nach Nendaz über die Bisse Vieux. Zwei mal rund 7km Wanderung ergeben eine hübsche Tour – idealerweise gibt es in Planchouet drei Restaurants. Immerhin sind zwei davon brauchbar 😉
Während die Bisse du Milieu schon wieder vom Winter befreit wurde, ist die Bisse Vieux noch halb im Winterschlaf. Bevor das Wasser fliessen kann muss in mühsamer Handarbeit das gesamte Bachbett gereinigt werden. Der Schnee drückt Äste und Wurzeln ins Bachbett die im Frühjahr erst beseitigt werden müssen. Leider war das an der Bisse Vieux noch nicht der Fall – aber es ist ja noch früh in der Saison 😉