Schon beim Aufstehen wird klar: TRAUMTAG!
Bis in die Nacht hat es geschneit, nun sind die Wolken weg und es kündigt sich der beste Tag der bisherigen Saison an. Das Beste daran: wir haben nochmal eine Skitour geplant.
Unter der Woche Ende Januar, frühmorgens und abseits der Touristen… das schreit nach Powder bis zum Abwinken.
Wieder treffen wir unseren Guide an der Reschenpassstrasse und fahren in Richtung Rojental. Das kleine Seitental haben wir bereits vom Skigebiet Schöneben aus gesehen und uns gefragt, ob man die Hänge wohl befahren könnte. Wir lassen unser Auto im kleinen Weiler Rojen direkt am Gasthaus stehen und ziehen die Felle auf. Gleich vom ersten Meter an gehts gleichmässig steil nach oben in Richtung des Äusseren Nockenkopfs. Die ersten Meter sind noch eisig kalt, dann kommt die Sonne hinter den Bergen hervor – es ist immerhin schon 10 Uhr. Das heisst auch, dass der Schnee wohl recht fluffig sein wird…
Über Almwiesen und vorbei an einzelnen Ställen geht es nach oben in Richtung Baumgrenze. Waren wir am Anfang noch alleine kommen nun einige Skitourengänger und Schneeschuhläufer hinter uns her. Weiter geht es in Richtung der Äusseren Scharte. Auf einer Höhe von etwa 2’500m sind mehrfach deutlich dumpfe Geräusche hörbar – ein Zeichen, dass die Schneedecke sich setzt. Der Neuschnee ist ja auch der erste seit über 4 Wochen und so verbinden sich die Schneeschichten noch nicht so wie sie sollten.
Wir suchen zusammen mit dem Bergführer nach der besten Route und entschliessen uns dann auf ungefähr 2’580m die Sache zu stoppen und umzukehren. Oben an den steileren Hängen hat der Wind den Schnee verfrachtet und der Untergrund ist alles andere als sicher. Also Felle runter und rein in den Tiefschnee…
Was folgt sind rund 600Hm allerfeinste Powderabfahrt. Das Filetstück. Die Crème Brulée des Skifahrens.
Wie durch Wolken gleiten wir auf unseren überbreiten Latten durch den Powder bis nach unten. Wenn das Hochlaufen schon anstrengend war – die Abfahrt bringt uns jeweils an unsere Grenzen. Aber muss… weil geil!
Zum Abschluss dann eine Speckknödelsuppe im Gasthaus und dazu ein alkoholfreies Weizen. Mehr braucht der Mensch nicht!