Verbier zum Zweiten.
Nach einer regnerischen Nacht steht heute eine Wanderung zum Lac des Vaux an. Wir starten nach einem anständigen Frühstück mit dem Bus und fahren rüber zur Savoleyres Gondel. Es geht hoch auf 2’300m und die hohe Luftfeuchtigkeit des nächtlichen Gewitters sorgt für spektakuläre Wolkenformationen und Hochnebel. Von Savoleyres geht es über den Croix de Coeur in Richtung Tête des Etablons. Ein Höhenweg führt am Gipfel vorbei und steigt nur langsam in Richtung Col des Mines an. Das Panorama hier oben ist grandios. Die Wolken umgarnen den Grand Combin auf der anderen Talseite und etwas weiter entfernt erhebt sich das Mont Blanc Massiv aus dem Hochnebel.

Der Weg führt durch Lawinenverbauungen in Richtung Col des Mines. Hier oben gehen im Winter zwei Skirouten ab – nördlich der Vallon d’Arbi und südlich Richtung Verbier der Col des Mines. Auch wenn wir im Winter schon etliche Male hier oben standen… im Sommer sieht alles ganz anders aus. Wo wir im Winter auf einem schmalen Weg den Hang kreuzen führt im Sommer ein rund drei Meter breiter Fahrweg in Richtung Lac des Vaux. Der Unterschied zwischen Sommer und Winter verblüfft uns bei jedem Schritt.
Wir wandern weiter und erreichen schon bald den Lac des Vaux. Der kleine Stausee auf 2’500m ist von November bis April meist zugefroren – und nur so kennen wir den See überhaupt. Im Sommer haben wir es noch nie hier hoch geschafft, obwohl die Landschaft ohne Schnee noch atemberaubender ist. Nach einer kurzen Pause geht es hinter dem See ein paar Höhenmeter hoch bis zum Col du Creblet. Auf der anderen Seite geht es steil hinunter immer dem steilen Hang entlang bis nach Les Ruinettes.

Nachdem die Tour auf Ruinettes zu Ende ist, sollte es eigentlich per Luftseilbahn wieder zurück nach Siviez gehen. Nur noch kurz im Hotel den Rucksack holen… doch leider ist die Luftseilbahn-Verbindung über den Col des Gentianes geschlossen. Offenbar hat ein Blitz in irgendeine Elektronik eingeschlagen, so dass die Anlage zuerst repariert werden muss. Es bleibt uns nichts anderes übrig als mit dem Zug von Le Châble über Martigny und Sion zu fahren und dort den Postbus zu nehmen. Ist auch mal spannend – dauert aber etwa viermal so lang…